13.04.2024

Ein neuer "Stromspeicher" für die Energiewende
Die CDU Oberkirch lud zu einer weiteren Energietour nach Forbach ein.

Regen bringt Segen: So kann man doch das derzeit arg regnerische Wetter doch auf einen positiven Nenner bringen. Nicht nur, dass die Natur herrlich ergrünt, sondern das herabregnende Wasser ermöglicht ja auch wunderschön rauschende Wasserfälle – die ihre Energie allerdings dabei nutzlos verpulvern in den Wirbeln der Wasserspiele.

Man muss das Wasser in möglichst großer Höhe zunächst einmal aufhalten wie z.B. in der Schwarzenbachtalsperre 350m höher als das Kraftwerk in Forbach gelegen; dann darf es, von der Erde angezogen (Energie aus der Gravitation), unter zunehmendem Druck mit etwa 50km/h nach unten strömen und eine Turbine antreiben, die ihrerseits einen Generator antreibt, der „Strom“ produziert. Der Generator wirkt dabei bremsend auf die Turbine zurück als Zeichen dafür, was er selber auch schaffen muss, nämlich die elektrische Energie zu liefern für all die Geräte, die mit elektrischem Strom betrieben werden. Das alles ist im Einzelnen kompliziert; auf jeden Fall aber muss die Bilanz stimmen: die Elektrizitätswerke müssen genau die elektrische Leistung (elektrischer Energie pro Sekunde) generieren, die die Gesamtheit der Elektrogeräte gerade anfordert.

Aber was passiert, wenn viele Hausfrauen und-männer gerade ihren Elektroherd abschalten, obwohl das E-Werk gerade lustvoll Strom liefern will. Dieses Problem ist in Forbach, im Rudolf-Fettweis-Werk, schon seit Jahrzehnten gelöst: man gibt den Generatoren – vorübergehend und bevor man das Wasser abstellt – etwas anderes zu schaffen: Sie dürfen jetzt ihren Strom an eine elektrische Pumpe liefern, die Wasser vom Speicher Kirschbaumwasen gegen 22bar Druckin die 220 m höher gelegene Schwarzenbachtalsperre pumpt und es so mit der überschüssigen Energie auflädt, die später wieder (beim Herunterströmen nach Forbach) in elektrische Energie verwandelt werden kann. Diese Technik des Pumpspeicherwerks soll durch das im Bau befindliche neue Kavernenkraftwerk, d.h. durch ein in den Fels kellerartig hineingebautes Kraftwerk auf technisch modernere Füße gestellt werden. Vor allem wartet in Zeiten der Energiewende eine neue, vornehme Aufgabe auf dieses neue E-Werk: Es soll beim Windflauten und schattigen Zeiten einem überlasteten Netz binnen weniger als 50 Sekunden zu Hilfe eilen können, indem es vor allem die Energie aus Überschusszeiten ausgleichend wieder ins Netz einspeist. Das bisherige Auffangbecken in Forbach wird dazu durch Speicherkavernen im Berg um ca. 50% erweitert. Die Bevölkerung ist nicht dagegen, weil man mit dem Rudolf-Fettweis-Werk seit etwa 100 Jahren sehr gut lebt, und weil andererseits vom neuen Kraftwerk kaum etwas zu sehen sein wird außer den Belastungen in der Bauphase.

Übrigens geht auch den Fischen gut, die die Murg hoch wandern wollen; für sie hält man ganz zuvorkommend einen Fischlift bereit.
Ein wahrhaft nachhaltig-einladendes Kraftwerk, dessen Umwelt die Gruppe unter strahlendem Sonnenschein erleben durfte.

Paul Singler

Die Gruppe vor dem Wehr des Nierdruckwerks Forbach Die Gruppe vor dem Wehr des Nierdruckwerks Forbach