Mit dem Rad zu Grillplatz, Skaterplatz, JuZe - auf den Spuren der Jugend unterwegs Die kommunale Radtour der CDU Oberkirch bietet Interessierten Einblicke in die kommunale Jugendarbeit
Es ist Sonntagmittag, die Sonne strahlt vom Himmel. Johannes Rothenberger, Vorsitzender der CDU Oberkirch, begrüßt die Teilnehmer der diesjährigen „kommunalen Radtour“ und trifft dabei auf viel gute Laune, nicht zuletzt verbreitet von OB Bühler, der sich den Radlern angeschlossen hat. Mit dabei ist auch der städtische Jugendreferent Christian Kron, der die Gruppe sehr kompetent begleiten wird auf dem Weg zum Grillplatz für Jugendliche beim Schwimmbad, zum Skaterplatz bei der Schlüsselbrücke und schließlich zum Jugendzentrum in der Straßburger Straße.
Der Grillplatz besteht im Wesentlichen aus einer offenen Hütte mit Sitzgelegenheiten, einer Betonwand zum Sprayen und einer größeren Feuerschale (eigentlich) mit Grillrost. Den Platz gibt es seit sechs Jahren und sei ein Projekt des Jugendgemeinderats gewesen. Christian Kron betont, was auch für andere Projekte gilt: Die Jugendlichen werden in die Gestaltung miteinbezogen, sie sollen auch selbst Initiative zeigen und – soweit möglich – konstruktiv mitarbeiten. Die Lage des Platzes verhindere am ehesten noch Klagen von Anwohnern etwa wegen Lärmbelästigung. Was nicht nur Begeisterung auslöst bei den Jugendlichen: der Platz ist abends beleuchtet und liege eben nicht ausgesprochen stadtnah. Hier geeignete Kompromisse zu suchen gehört zu den nicht immer leichten Aufgaben eines Jugendreferenten. Stadtrat Wolf bemerkt grundsätzlich, dass es viele Jugendliche gäbe, die sich nicht binden wollten; für diese seien solche Plätze in der Stadt eine Notwendigkeit.
Über den Renchdamm und in flottem Tempo – so OB Bühler – führte die Tour zum Skaterplatz. Christian Kron erläutert, der Platz würde gut angenommen; bestimmte Gruppen seien zu Schwerpunktzeiten zu sehen, Gruppen, die dann ihren Platz auch von Kommune zu Kommune wechseln würden. Im Gegensatz zum Vorgängerplatz seien die Jugendlichen in die Planung mit einbezogen worden. Auf diesem Platz darf z.B. nicht gegrillt werden. Bei Zuwiderhandlungen würden von ihm Maßnahmen vermittelt. OB Bühler informiert, dass für eine mögliche Erweiterung des Platzes eine entsprechende Veränderung des Flächennutzungsplans auf den Weg gebracht sei. Der Verein „Staubwolke“ könne sich einen Pumptrack vorstellen. Auch an eine familienfreundlichere Gestaltung könne man denken. Allerdings seien die Kosten für solche Maßnahmen erheblich. Grundsätzlich betonte Bühler in einem abschließenden Statement, seien die Vereine die ersten Ansprechpartner und Anbieter für Freizeitaktivitäten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Dort könnten sie auch in verantwortliche Positionen hineinwachsen.
Zuletzt fuhr die Gruppe zum Jugendzentrum, wo sie vom Leiter des „JuZe“, Dirk Klüter, begrüßt wurde, der nach einer kurzen Besichtigung auch das Programm der Einrichtung erläuterte. Mittwochs, donnerstags und freitags gibt es ein offenes Angebot: Die Jugendlichen können Tischfußball, Billard oder auch Dart spielen; gelegentlich wird das Programm garniert durch Aktivitäten wie einen Ausflug in einen Kletterpark oder auch die „Graffitiwerkstatt“. 15-20 Personen bevölkern täglich die Einrichtung; im Jahr 2023 hätten insgesamt 1723 Jugendliche das Zentrum besucht. Montag und Dienstag sind reserviert für Kooperationen mit Schulen. Nach der Corona-Pandemie habe man „bei Null“ beginnen müssen mit Jugendlichen der Klassen 4 und 5; derzeit seine viele Sechstklässler präsent. Klüter und Kron betonten, dass das Zentrum sich derzeit in ruhigen Gewässern bewege, was nicht immer so gewesen sei. Stadtrat Wolf bedankte sich ausdrücklich für die offensichtlich erfolgreiche Arbeit. Auf Nachfrage erläuterte Jugendreferent Kron den gesetzlichen Rahmen der Jugendsozialarbeit. Gemäß dem §13 SGB 8 (Sozialgesetzbuch, achtes Buch) gilt: „Jungen Menschen, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen . . . in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind, sollen im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen angeboten werden“. Die angebotenen Freizeitaktivitäten zielen also durchgängig auch auf soziale Förderung.
Zum Abschluss der informativen Tour dankte Johannes Rothenberger Stadträtin Eveline Seeberger für die Organisation, allen Engagierten für die Mitarbeit, und auch den beiden Vertretern des Jugendgemeinderats für ihr Interesse.
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