"Photovoltaik+Obstbau=Agri-PV" CDU-Fraktion und CDU-Vorstand auf Informationstour bei Dr. Vollmer in Nußbach
Wie kann man im Zeichen des Klimawandels geschützten Obstanbau mit gleichzeitiger Stromgewinnung in nutzbringenden Einklang bringen? Darüber informierten sich CDU-Fraktion- und Vorstand bei der Agri-PV-Anlage von Dr. Vollmer in Oberkirch-Nußbach, einem Forschungsprojekt unter dem Dach "Modellregion des Landes", das von der Energiegewinnungsseite vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) Freiburg und von Agrarseite vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe wissenschaftlich begleitet wird. Der promovierte Ingenieur Hansjörg Vollmer ist Besitzer eines Nebenerwerbs-Obstbaubetriebs und Gründer der Firma Intech in Kehl-Auenheim und dort Projektentwickler für Technologien im Bereich erneuerbare Energien.
Bei der Begrüßung betonte der CDU-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Michael Braun, dass sich die CDU Oberkirch mit Projekten zur Energiewende auf vielfältige Weise vertraut machen wolle. Bezüglich dieses Modellprojekts habe man im Gemeinderat das Projekt auf fünf Jahre verabschiedet und genehmigt, was der Zeitdauer des Forschungsprojektes entspricht. Die CDU-Fraktion sei für eine Weiterführung offen. Vollmer zeigte sich über diese Aufgeschlossenheit für sein Projekt erfreut.
Der Ingenieur betreibt inzwischen zwei Varianten von Agri-PV-Anlagen auf seinem Agrargrundstück: Die eine Anlage ist auf drei Meter Höhe aufgeständert und wahlweise auf den Sonnenstand einstellbar. Unter ihr wachsen Spalierobstbäumchen. Dabei ersetzt die Überdachung durch die PV-Anlage die herkömmlichen Systeme wie Hagelnetze, künstliche Beschattung oder Folienüberdachung; der Schutzeffekt ist allerdings in einem geringeren Maße vorhanden. Die neuere semitransparente PV-Anlage ist über Beerenanbau installiert, die eine gleichmäßige Belichtung der Kulturen zulässt. Allerdings können die Module von unten nicht gereinigt werden.
Feststellbar ist, dass unter dieser Anlage bei starker Sonneneinstrahlung die Lufttemperatur rund 15 Grad Celsius unter der in den üblichen Folientunneln liegt. Über Dachrinnen zwischen den Modulen wird das Regenwasser aufgefangen und der Pflanzenbewässerung zugeführt. Diese Maßnahme sei äußerst ressourcenschonend und auch in anderen Regionen mit geringen Niederschlägen anwendbar.
Ein semitransparentes Modul liefert eine elektrische Leistung von maximal 300 Watt, ein normales Modul 550 Watt. Somit ist der Rentabilitätsbereich bei einer semitransparenten PV-Anlage geringer.
Die Frage, ob sich die Investition in eine Agri-Photovoltaikanlage für den Landwirt lohne, erwiderte Vollmer mit einem klaren Ja - wenn die Energie für den Eigenverbrauch verwendet werden kann.
Ergänzung zum Thema Erneuerbare Energien bzw. energietechnische Transformation: Als Nächstes strebt die CDU Oberkirch eine Info-Veranstaltung zur Geothermie an.
Foto: Roman Vallendor CDU-Fraktion - und der Vorstand der CDU Oberkirch informierten sich über PV-Anlagen von Dr.Vollmer/Intech in Oberkirch-Nußbach, die in das Forschungsprojekt „Modellregion des Landes“ aufgenommen sind.
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